Horst Stowasser (7. Januar 1951 – 30. August 2009)

Mit Trauer müssen wir mitteilen, dass Horst Stowasser am 30. August 2009 von uns gegangen ist.

Er war ein leider seltener aber desto umso mehr gern gesehener Gast in der Libelle. Wir haben mit ihm eine Veranstaltung mit Auszügen aus seinem Buch „Leben ohne Chef und Staat“ veranstaltet und wollten zur Buchmesse eine Veranstaltung zu seinem neu erschienenen Buch „Auf den Spuren des Glücks – eine Genussreise durch Frankreich“ durchführen. Diese ist leider ausgefallen. Wir wollten sie aber zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Das wird wohl nicht mehr geschehen und auch ein mit Freude erhofftes persönliches Wiedersehen ist nicht mehr möglich.

Horst Stowasser

Sein Anliegen einer Bewegung von Libertären aber, die selbstverständlich Menschen unter Menschen sind, die sich mit ihren sozialen und libertären Ideen und Konzepten in die gesellschaftlichen Belange einmischen, die sich nicht abkapseln oder sich gar als etwas besseres als „normale Menschen“ verstehen, dieses Anliegen ist auch das der Libelle und wird hier weiterleben.

Unser Mitgefühl und viel Kraft allen FreundInnen, Verwandten und GenossInnen.

Möge die Erde ihm leicht sein!

Thomas von der Libelle

Nachfolgend ein erster Nachruf der FAU Neustadt a.d.Wstr., deren Mitglied Horst war.

Horst Stowasser ist tot!

Eine Umfrage unter Mitgliedern der Freien ArbeiterInnen-Union vor ca. zehn Jahren ergab, dass augenfällig viele durch Horst Stowassers Buch „Leben ohne Chef und Staat“ zum Anarchismus und zur FAU gestoßen sind.

Horst Stowasser ist am 30. August 2009 im Alter von 58 Jahren in Neustadt an der Weinstraße gestorben.

Aber seine Ideen leben in seinen vielen Publikationen und Projekten weiter und werden auch weiterhin die unterschiedlichsten Menschen erreichen. Dies war sein Anliegen bis zum Schluss und dafür hat er gelebt. Wie ein Magnet zog er Menschen der verschiedensten Glaubensrichtungen, Philosophien und politischen Couleur an. Bei seinen lebhaften und anschaulichen Vorträgen und Lesungen riss er die Menschen mit und begeisterte sie für anarchistische Ideen. Durch seine völlig undogmatische Art schaffte er es, Menschen zusammenzubringen und sie zumindest davon zu überzeugen, dass Anarchismus kein Teufelswerk ist. Ihm war ein ehrlicher Christ, der rücksichtsvoll mit andern Menschen umgeht und ihnen in der Not hilft, lieber als ein Anarchist der seine „wahre Lehre“ rücksichtslos auslebt.

Toleranz leben, das war auch sein Anliegen bei den verschiedenen Projekten die er anstieß und bei denen er mitwirkte. „Projektanarchismus“ statt theoretischer Strömungen, das war seine Art zu überzeugen. Das Projekt A mit seinen selbstverwalteten Betrieben, Wohnmöglichkeiten und Kulturveranstaltungen war die Initialzündung. Es folgte ebenfalls in Neustadt a.d.Weinstraße ein generationenübergreifendes Wohnprojekt, bei dem derzeit ein verfallenes Baudenkmal kollektiv so hergerichtet wird, dass den späteren Bewohnern des Gemeineigentums sowohl Gemeinschaftsräume als auch einzelne, abgeschlossene Wohnungen zur Verfügung stehen. Das letzte von ihm mitinitiierte Projekt ist der „Tante-Emma-Laden“ in der Fußgängerzone von Neustadt Als Namensgeberin für den gut frequentierten libertäreren Infoladen steht Emma Goldmann.

Sein Wunsch, dass er gemeinsam mit dem von ihm zusammengetragenen „AnArchiv“ in den Räumen des Wohnprojektes „Eilhardhof“ einziehen kann, wird sich nun leider nicht mehr erfüllen. Aber es würde ihn mit Sicherheit freuen, wenn viele Menschen bei der Fertigstellung dieses Projektes mithelfen würden.

Die Erde möge ihm leicht sein!

FAU Ortsgruppe Neustadt a.d.Wstr.
Freunde und Genossen aus Neustadt

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