Berliner ‚Alternativkino‘ feuert Gewerkschafter!

In der Auseinandersetzung um bessere Arbeitsbedingungen setzt die Geschäftsleitung des Kino Babylon Mitte weiter auf Konfrontation

Die Arbeitsbedingungen im Babylon sind inzwischen berüchtigt. Niedriglöhne, prekäre Beschäftigung nur mit mündlichen oder befristeten Verträgen und ein selbstherrlicher Führungsstil. Und immer wieder Kündigungen.

Protestiert gegen dieses gewerkschaftsfeindliche Vorgehen!

prekba - prekäres Babylon

Schon im letzten Jahr wurde die Servicekraft Jason Kirkpatrick gekündigt, nachdem er sich für bessere Arbeitsbedingungen im Babylon eingesetzt hatte.

Nun wurde erneut einem Vorführer unter fadenscheinigen Gründen gekündigt. Für uns ist der wahre Grund klar: Benoît Robin hatte sich gerade in der FAU Berlin gewerkschaftlich organisiert, um gemeinsam mit der Belegschaft für bessere Arbeitsbedingungen im Kino Babylon zu kämpfen.

Am 13.02. wollte er an einer gewerkschaftlichen Kundgebung vor dem Babylon teilnehmen, was ihm von der Geschäftsleitung untersagt wurde. Am 11.03. kam seine Kündigung.

In beiden Fällen wurde die Kündigung ausgesprochen kurz bevor der besondere Kündigungsschutz nach sechs Monaten Beschäftigung einsetzte. Man braucht nicht viel Phantasie, um darin eine Methode zu entdecken.

„Für uns ist dies der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt. Es scheint als müsse man der Geschäftsleitung des Babylon Mitte selbst die banalsten Grundrechte der Beschäftigten erst beibringen. Wenn Timothy Grossman und Tobias Hackel den offenen gewerkschaftlichen Konflikt haben wollen, sollen sie ihn bekommen. Für uns gibt es nur die Wiedereinstellung von Herrn Robin zu gewinnen und nichts zu verlieren. Für die Geschäftsleitung des Babylon verhält es sich, wie mir scheint, allerdings genau anders herum,“ so Lars Röhm, Sekretär des Allgemeinen Syndikates der FAU Berlin.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft die FAU Berlin u.a. dazu auf, bei der Geschäftsleitung gegen dies gewerkschaftsfeindliche Vorgehen zu protestieren.

Kontakt zur Geschäftsführung und weitere Infos

Timothy Grossman und Tobias Hackel
tgrossman@kinoundkonzerte.de
hackel@babylonberlin.de
Tel.: 030-24 727 804
Fax: 030-24 727 800

Blog mit aktuellen Informationen: prekba.blogsport.de

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Kommentare

One Kommentar zu “Berliner ‚Alternativkino‘ feuert Gewerkschafter!”

  1. orange am März 19th, 2009 16:40

    Solidaritäts-Erklärung
    => http://prekba.blogsport.de/solidaritaets-erklaerung/

    Mit dieser Solidaritäts-Erklärung wollen wir der Geschäftsleitung zeigen, dass viele Gäste des Kinos und viele KollegInnen aus der Branche und darüber hinaus ihren derzeitigen Kurs missbilligen — auch wenn, oder besser: gerade weil wir das Kino an sich schätzen. Wir rufen deshalb das Publikum, Menschen aus der Film- und Kinobranche, GewerkschafterInnen und alle, die sich solidarisch zeigen möchten, auf, die folgenden zwei Punkte zu unterzeichnen:

    * Ich unterstütze den Kampf der Belegschaft des Kinos Babylon Mitte um bessere Arbeitsbedingungen.
    * Ich fordere die Geschäftsleitung des Kinos zudem auf, alle Versuche zu unterlassen, die Belegschaft in ihrem Recht, sich zu organisieren, zu behindern und Entlassungen von engagierten Beschäftigten zurückzunehmen bzw. in Zukunft zu unterlassen.

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