Keine Arbeit ohne Lohn!

FAU Leipzig gegen unbezahlte Probeschichten –
Veranstaltung am 9.6. 19 Uhr mit einem Referenten der FAU Berlin

In Deutschland, und nicht nur hier, erleben wir derzeit einen beispiellosen Angriff auf die regulären Beschäftigungsverhältnisse. Arbeit generell wird „flexibilisiert” und wir mit. Gerade in kleinen und mittleren Betrieben ist die allgemeine Herabsetzung der Löhne ungebrochen, und die bekommen wir als lohnabhängige Bevölkerung am Härtesten zu spüren. Der krasseste Ausdruck dieses Lohnverfalls liegt logischerweise dann vor, wenn Menschen ohne Lohn schuften. Unbezahlte Arbeit tritt in vielen Formen auf: Probearbeit, Praktika, Lehraufträge und teilweise Ausbildungsplätze.

Die FAU Berlin organisiert seit Anfang des Jahres die Kampagne „Keine Arbeit ohne Lohn!“, in der sie sich gegen unbezahlte Lohnarbeit stark macht. Über ihre Ziele, den aktuellen Stand und eigenen Erfahrungen werden wir uns mit dem Referenten austauschen.

Es irrt, wer glaubt, unbezahlte Arbeit gehöre der Vergangenheit an, oder werde zumindest durch das offensichtlich aktivere Vorgehen der DGB-Gewerkschaften bekämpft. Unbezahlte Arbeit ist ein um sich greifendes Phänomen inmitten der Arbeitswelt. Unbezahlte Arbeit tritt in vielen Formen auf: Probearbeit, Praktika, Lehraufträge und teilweise Ausbildungsplätze; auch Ein-Euro-Jobs werden eigentlich nicht bezahlt. Sicher, Branchen wie Gastronomie, Medien, Bildung, Pflege und Einzelhandel mögen stärker betroffen sein als Metall, Handwerk und Chemie. Aber nicht nur die überausgebeuteten KollegInnen sind betroffen, sondern alle Beschäftigten. In der Regel werden unbezahlte Arbeitskräfte für ein paar Stunden oder wenige Tage herangezogen, nicht selten aber auch für ganze Wochen oder „Projekte”. Dabei erbringen sie volle Arbeitsleistung — und sparen dem Unternehmer ein hübsches Sümmchen. Es ist eben kein rein individuelles Problem: Wer unentgeltlich oder gegen symbolische Almosen einen Job erledigt, wird zum Lohndrücker, zu einem Faktor der Verdrängung regulärer Beschäftigung und schwächt die Verhandlungsmacht der KollegInnen. Und der bekannte Slogan darf nicht nur eine Losung sein: Ein Angriff auf Eine/n, ist ein Angriff auf Alle!

Keine Arbeit ohne Lohn!
Mo., 9.6., 19 Uhr, Kolonnadenstr. 19
Vortrag über die Kampagne in Berlin

Weitere Informationen:
www.keine-arbeit-ohne-lohn.de
www.fau.org/ortsgruppen/leipzig

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